Durch eine Diskussion im Crazy-Forum kam ich auf die Idee, Seife selbst zu sieden. Irgendwie komisch, dass ich da nicht von alleine drauf gekommen bin (wo ich doch gerne in die Kosmetik-Industrie möchte). Also, NaOH-Plättchen besorgt, Kokosöl aus dem Reformhaus, Olivenöl aus dem Supermarkt und ab an den Herd. An dieser Stelle stelle man sich vor, wie ich in meiner eigenen Küche im Chemie-Kittel mit Schutzbrille und Handschuhe stehe, und durch das offene Fenster mit der Nachbarin plaudere.
Es hat einige Zeit gedauert, bis ich feststellte, dass es mit dem Rührstab schneller geht als mit dem Kochlöffel. Entsprechend war zu Beginn der Verseifung schon viel Zeit vergangen und es ist einiges an Wasser verdampft. Als ich die fertige Seife in die Formen füllte (ich habe nach dem Heißverfahren gearbeitet) war sie dann auch nicht Vaseline- sondern eher Kartoffelbreiartig. Na gut, aller Anfang ist schwer.

Veredelt habe ich meine Seife mit Honig (daher auch die Marmorierung), in den runden Stücken ist zudem Lavendelöl enthalten. Jetzt habe ich jede Menge Seife, die ich zu Ostern verschenken kann - meine neue Nachbarin hat schon ein Begrüßungsstück bekommen.
Erste Waschversuche mit der Seife waren positiv, allerdings werde ich das nächste Mal noch etwas mehr überfetten, 3% waren wohl doch zu wenig.

So, nachdem ich in letzter Zeit nur Stulpen für das halbe Lager gestrickt und ansonsten hauptsächlich genäht habe, ist meine Gewandung jetzt fertig. Den Mantel habt ihr ja schon gesehen. Hier sind jetzt noch Unter- und Überkleid mit meinem ersten selbstgenähtem Miedergürtel: