Ich habe euch ja schon das Bild von den Handstulpen gezeigt, die ich aus meinem ersten Perlengarn gestrickt habe. Hier nun die volle Wahrheit zur Herkunft des Kammzuges (und seiner tatsächlichen Farbgebung).
Also, Ende März war ich, noch völlig vom Jet-Lag überrollt, mit meiner Mama auf der Creativa in Dortmund. Dort fand ich einen Stand mit wunderschönen, handgefärnbten Kammzügen aus superfeiner Merinowolle. Mir war sofort klar, ich muss Folgendes mitnehmen:


Die Sache hatte nur einen Haken: Sollte ich mir eine wunderschöne Handtasche daraus filzen oder die Wolle verspinnen? Da ihr mein Versponnenes schon gesehen habt, ist es eigentlich müßig, das an dieser Stelle zu fragen. Nun, hier muss ich ein weiteres mal auf meine Wollsucht hinweisen und gestehen: Ich nahm zwei Kammzüge a 100 g mit und setzte beide Ideen in die Tat um. Hier also Bilder von der Tasche sowie (farbgetreue) Fotos von dem Strang, den ich gesponnen habe.


Die Tasche besitzt kein Futter, sie ist nur aus diesem Kammzug gefilzt. Der Knopf ist perlmuttglänzend und schimmert in den blau-lila Tönen der Tasche.



Hier nochmal das Perlengarn in realistischen Farben und mit sichtbaren Perlen.

Der Anblick von so viel Rohwolle in der letzten Zeit hat mich auch auf die Idee für eine neue Filztasche gebracht:


Die Tasche ist in einem Stück gefilzt und mit Filz-it-Wolle zusammengenäht. Den Henkel habe ich aus der selben Wolle finger-gehäkelt mit einer alten Technik, die Anleitung findet ihr hier. Ich habe natürlich im Anschluss alles nochmal ordentlich verfilzt.

Wie ja schon vor einiger Zeit erwähnt habe ich eine weitere Tasche gefilzt, diesesmal in rosa. Das ist absolut nicht meine Farbe, aber in meinem Filz-Starterpaket waren nun mal auch Rosa-Töne. Passend dazu habe ich rubinrotes Futter genommen, auch das Ornament ist in rubinrot gefilzt.


Passend zu den Außentemperaturen kam ich auf die Idee, mir ein paar warme FIlzpantoffeln zu filzen. Hier das erste Ergebnis, natürlich in schwarz:


Ich überlege ernsthaft, mir ein paar Schusterleisten zuzulegen und zu versuchen, im nächsten Jahr auf den Märkten einige Schuhe zu verkaufen. Mit den Taschen hat das ja zuletzt ganz gut funktioniert.

Wie schon erwähnt, ich habe diesen Sommer das filzen gelernt. Auf einem unserer diesjährigen Mittelaltermärkte habe ich mir eine Bekannte aus einem befreundeten Lager geschnappt und mir von ihr erklären lassen, wie man nass filzt. Die folgenden Objekte habe ich gefilzt und dann auf dem Herbstfest eines Behindertenwohnheims verkaufen dürfen:

Auf diese beiden Filztaschen bin ich besonders stolz. Die Ornamente auf den Deckeln habe ich trocken gefilzt und dann aufgenäht, die Taschen selbst sind nass gefilzt. Die orangene Tasche ist mit einer gefilzten Kordel verschlossen, während die lilane Tasche ein herkömmliches Knopfloch besitzt.

Die Blüten auf diesem Bild sind - bis auf die Kette natürlich - an Broschennadeln genäht, so dass man sie als Schmuckstück tragen kann. Im Gegensatz zu den Taschen sind sie "schnell" gemacht und ich kann sie günstiger verkaufen. Die älteren Herschaften im Heim waren jedenfalls begeistert und innerhalb von 3 Stunden waren alle Blumen weg. Hier noch mal eine Detailaufnahme der blauen Blüte:

So, das war es erst mal. Die nächste Tasche ist schon in Produktion und ich werde sicherlich bald den nächsten Schwung einstellen können.